Für immer verwandelt

Ein himmlischer Blitzschlag

ein Blitz im Himmel

Ich werde gleich mit der Tür ins Haus fallen: Vor genau zwölf Jahren, im Oktober 2010, habe ich das erfahren, was man Erleuchtung nennt. Es fällt mir nicht leicht, das so deutlich zu schreiben, denn ich weiß, es klingt unglaublich. Aber es ist die Wahrheit. Und es klingt auch deshalb so unfassbar, weil die Menschen häufig eine ganz bestimmte Vorstellung davon haben, was Erleuchtung eigentlich ist. Viele glauben, dass alle erleuchteten Menschen durch Wände oder übers Wasser spazieren, auf der Stelle alle möglichen Dinge materialisieren und Todkranke heilen können.

 

Das wäre durchaus möglich, wenn es wirklich das ist, was ein erleuchteter Mensch will. Aber eben nur dann. Ich verspüre keine Motivation zu solchen Sensationen, weshalb ich sie auch nicht vollbringen könnte. Jeder Mensch erlebt Erleuchtung völlig unterschiedlich, weil es eine innere Erfahrung ist und wir alle einzigartig sind. Hier in meinem neuen Blog möchte ich von meiner Erleuchtung erzählen. Von der ursprünglichen Erfahrung vor zwölf Jahren und wie sie mich bis heute prägt. Und vor allem – das ist meine Motivation – um die wundervollen Einblicke, die ich darin gewonnen habe, zu teilen.

 

Egal, welches Bild du von Erleuchtung hast: Du kannst dir unmöglich vorstellen, wie sie wirklich ist. Weil sie die Vorstellungskraft eines Menschen übersteigt, der diesen Zustand nicht selbst erlebt hat. Als meine Erleuchtung mich wie der Blitz traf, war ich sicher, dass ich soeben gestorben war. Das hatte ich mir zwar auch ganz anders vorgestellt, aber aus meinem Leben kannte ich keine einzige Erfahrung, die sich auch nur ansatzweise mit diesem plötzlichen Zustand vergleichen ließ. Es war etwas völlig Neuartiges. Und selbst wenn ich noch so perfekte Worte dafür finde, werde ich dir damit nur einen sehr begrenzten Teil dieser Erfahrung verdeutlichen können.

 

Und doch: Wenn ich mir die größte Mühe gebe, kann das, was ich dir darüber berichten kann, eine enorme Bereicherung für dich sein. Und genau das ist es, wonach es mich drängt. Ich möchte diese unendlich kostbaren Einsichten nicht länger für mich behalten, sondern so gut ich kann mit der Welt teilen.

 

Aber warum erst jetzt, nach so vielen Jahren? – fragst du dich vielleicht. Weil ich die Bedeutung meiner Erleuchtungserfahrung erst heute wirklich begreife. Ich war überwältigt davon und überglücklich. Aber ich wusste sie nicht einzuordnen. Ich hatte mich wirklich gewundert, warum ich anschließend noch am Leben war. Was sollte ich damit anfangen? Was sollte ich daraus machen? Auch war mir nicht bewusst, wie sehr dieses Erlebnis mich verändert hatte. Danach waren andere Gedanken und Überzeugungen in mir als vorher, aber ich begriff nicht, dass ich mich dadurch von allen anderen Menschen unterschied. Wenn diese Wahrheiten aufeinandertrafen, dachte ich entweder, dass mit mir oder dass mit allen anderen etwas nicht stimmt. Dass ich etwas wusste, was alle anderen nicht wussten – das war mir nicht klar.

 

Oder ehrlich formuliert: Ich wollte es nicht glauben, weil mich die Konsequenzen in Panik versetzt hätten. Mein Leben wäre mir unbequem geworden. Ich hätte den Mund aufmachen und klar und deutlich sagen müssen: „Ich weiß etwas, was du nicht weißt.“ Aber ich fühlte mich zu schwach und zu wenig redegewandt, um Menschen gegenüber zu treten, die mein Wissen anzweifeln könnten. Ich hasste solche Konfrontationen und um sie gar nicht erst erleben zu müssen, war meine Lösung: Den Kopf in den Sand stecken und so tun, als wäre nie was passiert. Als hätte es nie eine Erleuchtung gegeben oder doch sicher keine richtige.

 

Aber so läuft das natürlich nicht. Zum einen hat sich diese jahrelange „Selbstunterdrückung“ in höllischen Schmerzen und schwersten Depressionen widergespiegelt, was mein äußeres Leben fast völlig zum Stillstand gebracht hat. Aber vor allem hat das Leben selbst mich in eine fiese Situation nach der anderen geschubst, in der ich mich mit genau diesen Ängsten und Unsicherheiten konfrontieren musste. Ich musste sie mir genau anschauen. Immer und immer wieder. So lange und gründlich, bis sie hinter mir lagen.

 

Jetzt ist es soweit und ich sehe nun, dass ich von Anfang an aus diesem Grund in dieses Leben gekommen bin: Um Erleuchtung zu erfahren und anschließend davon zu berichten. Und zwar genau zu der Zeit, in der die größte Verwirrung und Unsicherheit unter den Menschen herrscht. 

 

 

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