Mal kurz die Welt anhalten

Und mit deiner Energie sprechen

Die Welt anhalten

Neulich habe ich mich an eine Erfahrung erinnert, die mir schon häufig weitergeholfen hat. Sie ist berührend und bewegend und sie passt auch perfekt an diese Stelle in meinem Blog, so dass ich sie hier teilen möchte.

 

Mich quälten mal wieder starke Schmerzen und ich spürte, dass da schon wieder so ein riesiger innerer Widerstand dahintersteckte. Wie so oft war er gegen den Lärm und die Hässlichkeit der Welt gerichtet und er war so stark, dass es mir einfach unmöglich war, mich für meine Energie zu öffnen. Gleichzeitig tat dieser Zustand so unglaublich weh, dass ich sogar weinen musste.

 

Irgendwann fiel mir dann diese Vorstellung ein, die mir schon oft geholfen hat: Ich kann einfach die Welt anhalten, so dass alles darin stehenbleibt. Dann nehme ich meine Energie wahr, die ja alles in meiner Welt ist. Meine gesamte Energie lässt dann sofort alles stehen und liegen und guckt mich ganz erwartungsvoll an. Das sieht dann richtig niedlich aus – absolut alles in meiner Welt kriegt dann plötzlich ein kleines, neugieriges Gesicht, mit wachen, fragenden Augen: alle Möbel, alle Schubladenknöpfe, alle Pflanzen, alle Lampen, alle Fenster, alle Wände, alle Häuser, alle Bäume, alle Blätter, alle Autos, alle Autoreifen, alle Ampeln, alle Dachziegel, alle Ziegelsteine, alle Moleküle in der Luft, die Sonne, jeder Sonnenstrahl, die Flugzeuge, die Wolken, die Sterne und auch alle Menschen und alle Tiere glotzen mich dann so freundlich fragend an, dass ich jetzt schon wieder nur beim Gedanken daran lachen muss.

 

Jedes kleinste und größte Teil in meiner Welt zeigt mir dann zwei warme, treue Knopfaugen. Und alles friert plötzlich mitten in seiner Bewegung ein und blickt mich mit diesen niedlichen, offenen Gesichtern an. Aaah, dann gibt es endlich nur noch mich und meine Energie: Das gesamte Universum und alles, was ich mir darüber hinaus noch vorstellen kann, hält dann den Atem an und guckt mich an. Ein bisschen wie ein Hund, den man zurückpfeift und der dann ganz gespannt auf das nächste Kommando wartet. Und dann habe ich alle Zeit der Welt, um mich zu sortieren. Meine Energie weiß, dass es so nicht weitergeht – dass ich das, was ich gerade erlebe, nicht mehr will. Und um zu klären, was ich stattdessen will, muss erstmal absolute Ruhe sein. Meine Energie gibt mir diese Pause nur zu gerne, denn sie hat sowieso schon seit einer Ewigkeit keine Lust mehr auf „weiter so“, so dass sie voller Vorfreude darauf wartet, von mir zu hören, was ich Neues wähle.

 

Und es dauert jedes Mal eine ganze Weile, bis ich das geklärt habe. Automatisch versucht erstmal mein Verstand, eine Antwort zu finden und ich lasse ihn einfach seine Gedanken wälzen. Irgendwann wird er still und dann nehme ich alles einfach nur wahr. Ich lausche und beobachte und fühle ganz offen nach. Ich weiß, dass es einen leichteren und besseren Weg für mich gibt und ich weiß, dass ich ihn früher oder später erkennen werde. Das funktioniert jedes Mal und dieser Moment ist immer wieder so magisch und bewegend. Auch jetzt wieder – uh, ich war wie elektrisiert, als in mir plötzlich eine leise Ahnung auftauchte, was da los sein könnte, mit mir und dem Lärm der Welt. Und jetzt kann ich es kaum schreiben, weil mein Herz gleich überquillt: Ich konnte plötzlich sagen, dass ich in Harmonie mit meiner Seele sein will. Ich spüre sie und sie kommuniziert mit mir – es ist, als ob sie ständig unser einzigartiges, ganz persönliches Lied singt. Und ich wusste auf einmal, dass es das ist, was mich an der Welt so stresst. Da ist so gut wie niemand in Harmonie mit seiner Seele, sondern fast alle sind nur im Verstand und sie erschaffen die Welt mit Anstrengung und kalter Logik. Und genau dadurch entsteht ein Ergebnis, das für mich so schrecklich laut und hässlich ist.

 

Als ich jetzt meine Energie mit diesen vielen kleinen Augen wahrnahm, konnte ich plötzlich erkennen, dass ich da eine Mischung aus meinem eigenen Bewusstsein und dem allgemeinen Bewusstsein der Welt – dem Massenbewusstsein – sah. Beides war wie in einem riesigen Teppich fest miteinander verwoben und in diesem Moment wusste ich auf einmal, dass ich den allgemeinen Anteil daraus einfach loslassen kann: einfach so! Sofort lösten sich diese Fäden auf und zerfielen zu Staub. So dass nur noch mein eigenes Bewusstsein übrigblieb, als Auftraggeber für meine Energie. Ich konnte das Massenbewusstsein also einfach entlassen und die Bereiche, die vorher noch damit gefüllt waren, wurden frei, so dass sich meine Energie von ganz allein dort weiter ausbreitete: und jetzt nur noch in meinem Auftrag. Ich fühlte mich sofort so viel lebendiger und wacher – und der Lärm verschwand auf einmal völlig im Hintergrund und interessierte mich schon gar nicht mehr. Aaaah, das tat so gut!

 

Durch diesen bewegenden Moment ist mir erst richtig klargeworden, wie sehr ich selbst in Harmonie mit meiner Seele bin. Wenn ich sie höre, dann vertraue ich ihr bedingungslos. Ich tanze mit ihr und ich gebe mich ihr hin und es gibt dann kein Denken mehr. Aber unsere Melodie wird so leicht vom Lärm des allgemeinen Bewusstseins überlagert. Und obwohl ich mich da mittendrin befinde, muss ich es loslassen, wenn ich wirklich ganz mich selbst erfahren möchte. Es ist nicht meins. Meine Art zu leben ist so völlig anders. Sie ist leicht und sie fließt wie ein natürlicher Fluss. Ich möchte mir erlauben, mich frei zu entfalten. Regeln und Pläne und kämpfen mag ich dagegen überhaupt nicht mehr. Ich weiß, dass meine Energie mich trägt. Und sie ist so kreativ und verspielt: Ich möchte einfach endlich erleben, was sie sich an wundervollen Erfahrungen für mich einfallen lässt!

 

Aaah, das waren wieder so berührende Erkenntnisse für mich. Aber auch ganz unabhängig davon möchte ich dir ans Herz legen, deine Energie mal zu stoppen: Wenn dich irgendwas überwältigt, kannst du auch einfach deine Welt anhalten und dann in jedem einzelnen Detail die neugierig gespannten Blicke deiner Energie wahrnehmen. Und in Ruhe in deine Potenziale hineinspüren, bis du auf dein goldrichtiges triffst, bei dem euch allen vor Freude fast das Herz platzt. 

 

    

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