Wollen wir tanzen?

Seit ein paar Wochen bemerke ich eine Veränderung in Bezug auf meinen Blog. Der Drang, von meinen Erfahrungen zu erzählen, lässt nach. Als hätte ich genug Druck abgelassen, indem ich all diese Geschichten veröffentlicht habe. Es ist zwar noch viel mehr da, das ich gerne teilen würde, aber das ist nichts, was ich mit Worten ausdrücken könnte. Die Worte, die sich angestaut hatten, sind jetzt mehr oder weniger alle raus. Falls doch noch was kommt, werde ich darüber schreiben, aber ich glaube, das wird nun nicht mehr so häufig sein wie bisher. Und es ist auch nicht nötig. Ich habe das Gefühl, dass mein bisheriger Blog eine runde Sammlung von sehr wertvollen und hilfreichen Artikeln ist für Menschen, die ihr wirkliches Ich in die Welt bringen wollen.
Aber jetzt, da alle Worte raus sind, taucht noch etwas anderes in mir auf. Es ist eine Vorstellung, die mir schon seit vielen Jahren immer wieder in den Sinn kommt und nun ganz verstärkt in den letzten Wochen. Sie ist so schwer zu beschreiben, so dass ich mich bisher davor gedrückt habe. Wie sollte ich das formulieren? Geht das überhaupt? Aber dieses Bild lässt mich nicht in Ruhe, so dass ich es mir nun genauer angeschaut habe.
Es ist so: Mit meinem Blog habe ich ja nichts anderes versucht, als mein Bewusstsein über die wirkliche Natur meines Seins zu teilen. In der Hoffnung, dass dich meine Worte dazu inspirieren, dir selbst bewusst zu werden, wer du wirklich bist. In diesem Bild, das mir nun ständig in den Sinn kommt, geht es um genau das gleiche – nur ohne Worte. Aber dafür könnte es vielleicht sogar noch besser funktionieren! Vielleicht. Ich weiß es nicht – vielleicht irre ich mich auch. Aber es lässt mich einfach nicht in Ruhe, so dass ich es ausprobieren muss…
Diese Vorstellung taucht schon seit Jahren immer wieder in mir auf in genau den Momenten, wenn ich mich absolut frei und unbeschwert fühle. Wenn ich das Gefühl habe, genau das zu sein, was ich bin und nichts, was ich nicht bin – wenn ich nur noch ich selbst bin. Dann taucht sofort der Impuls in mir auf, andere Menschen zu berühren, am liebsten alle anderen. Ich sehe dann die Menschen auf der Erde herumstehen und ich kann nicht anders: Ich muss meine Hand zu ihnen ausstrecken, zu jedem einzelnen, um sie zu berühren. Und dabei zieht es meine Hand jeweils zu einem ganz bestimmten Punkt, nämlich zu ihrem Bauch. Wie ein Magnet zieht es meine Hand dorthin, sie möchte jeden Menschen dort am Bauch berühren.
Ganz, ganz, ganz, ganz leicht nur, so dass meine Hand sie eigentlich gar nicht wirklich berührt. Und es ist eine ganz bestimmte Stelle an ihrem Bauch, ein kleines Stück über dem Bauchnabel. Wenn ich mir das vorstelle, passiert etwas mit mir. Es ist fast, als ob die Welt dann stillsteht für mich. Ich halte den Atem an, um diese wundervolle, aber extrem zarte Wahrnehmung nicht zu verpassen. Es fühlt sich an, als ob da an genau dieser Stelle ein ganz leichter Strom aus dem Körper fließt. Wie ein unsichtbarer Rauch oder wie ein Licht. Es strömt aus dieser Stelle heraus und erst wenn ich meine Hand dorthin halte, spüre ich diesen Strom.
Es ist nicht so, dass Energie von der anderen Person zu mir fließt. Nein, sie wird nicht in meine Hand aufgenommen und dadurch zu mir geleitet. Sondern ich spüre sie bloß mit meiner Hand. Ich halte meine Hand in diesen unsichtbaren Strom und dadurch kann ich ihn wahrnehmen.
Auch meine Hand ist in einem ganz bestimmten Zustand, wenn das passiert – ich klatsche sie nicht einfach plump auf einen Bauch drauf, sondern sie bewegt sich genauso leicht und sanft und zart wie dieser Strom. So weht sie wie ein Grashalm in einem warmen Sommerwind. Sie dreht sich in eine Richtung und dann ganz sanft wieder in eine andere. Erst spüre ich den Strom mit dem Rücken meiner Finger und dann muss ich meine Hand umdrehen, weil auch die Innenseite meiner Finger diesen Strom fühlen will. Und dadurch spüre ich ihn nicht intensiver, sondern anders. Als ob ich mit der Innenseite andere Eigenschaften an diesem Strom wahrnehmen kann als mit der Außenseite. Beides ist ganz unterschiedlich, aber beides ist so unendlich schön, dass meine Hand nie lange bei einer Seite bleiben kann, sie muss sich früher oder später wieder umdrehen, weil auch die andere Seite „ihre“ Wahrnehmung genießen will. Manchmal sind es auch meine Fingerkuppen – es ist so, als würden sich alle Seiten meiner Finger darum drängen, diesen wunderschönen Strom zu fühlen. Als würden sie sich wohlig darin wälzen und mit ihm tanzen.
Ich würde so gerne dich auf diese Art berühren. Dabei weiß ich gar nicht, ob das überhaupt möglich ist, so virtuell übers Internet. Aber diese Vorstellung lässt mich nicht in Ruhe, so dass ich es einfach probieren muss. Natürlich nur, wenn du einverstanden bist. Bitte hab keine Angst, ich nehme dir nichts weg und ich füge dir nichts zu. Nein, ich nehme dich nur wahr. Auf die Art, mit der mir das am leichtesten fällt.
Wenn es also für dich ok ist, dann stell dich doch mal vor mich hin und schließ deine Augen. Das kannst du einfach in deiner Vorstellung tun, während du gleichzeitig diesen Text weiterliest. Und du kannst natürlich auch all deine Klamotten anlassen. Stell dir einfach vor, du stehst da und du lässt zu, dass meine Hand sich dir nähert. Und ich beschreibe dir, was ich erlebe…
Meine Hand zieht es zu diesem ganz bestimmten Punkt an deinem Bauch, nur ein paar Zentimeter über deinem Bauchnabel. Genau da möchte sie hin und sobald sie dort ist, braucht sie diese Stelle gar nicht zu berühren, denn sie möchte nur in ihrer Nähe sein.
Und schon im nächsten Moment muss sie anfangen, sich langsam zu drehen, weil sie sofort in diesen Strom eintaucht, den sie dort wahrnimmt. Sie muss sich drehen, sie kann nicht anders, denn dieser Strom fühlt sich so wunderwunderschön an: Er ist süß und warm, leicht und verspielt und voller Freude – dieser unsichtbare Strom lacht! Und sofort verschmilzt meine Hand mit ihm in einem himmlischen Tanz!
Dieses Gefühl ist so wundervoll, dass dieser Tanz weiter hoch in meinen Arm wandert und bald meinen ganzen Körper erfüllt, so dass auch er anfangen muss zu lachen und zu tanzen.
Und so könnte ich nun für immer mit dir weitertanzen. Erst wenn du genug davon hast, kann ich aufhören.
Falls sich das auch für dich so schön anfühlt, können wir einfach so lange tanzen, wie wir Lust haben. Und wenn wir aufhören, kannst du später wiederkommen für einen weiteren Tanz – wann immer und so oft und so lange du möchtest. Ich werde immer supersupergerne mit dir tanzen!
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