Bist du gerade sehr wütend? Auf einen Menschen oder auf das Schicksal oder vielleicht sogar auf Gott? Willst du deine Wut rauslassen, aber du weißt nicht, wie? Weißt du nicht, wohin damit?
Ich selbst kenne große Wut. Früher oder später hat sie sich entladen – und zwar ganz ohne dass ich jemanden anschreien oder etwas kaputt machen musste. Hier möchte ich dir meinen Umgang damit beschreiben.
Wut ist immer ein sehr starkes Gefühl. Wenn wir richtig wütend sind, kochen wir innerlich. In Gedanken brüllen wir schon, auch wenn wir uns äußerlich noch beherrschen.
Doch damit einher geht meist noch ein anderes Gefühl: Scham. Wir glauben immer auch ein bisschen, dass unser Zorn schlecht ist, dass wir ihn nicht haben sollten – dass wir stattdessen friedlich und freundlich sein sollten.
In unserer Kultur hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass Wut nicht gut ist und weil wir darin aufgewachsen sind, liegt uns diese Überzeugung im Blut. So sammelt sich im Laufe unseres Lebens viel unterdrückte Wut in uns an.
Doch indem wir unseren Groll verleugnen, wird er noch kraftvoller. Wir fressen ihn tiefer in uns hinein und dort verursacht er noch größeren Druck. Er kann sich sogar gegen uns richten, so dass wir krank werden. Von allein auflösen wird er sich jedenfalls nicht.
Uns Menschen ist eine Art innerer Harmoniedetektor angeboren. Ein sehr sensibles „Instrument“, das jederzeit ganz genau beurteilen kann: „So ist es richtig und stimmig“ oder auch „So ist es nicht in Ordnung!“ Wenn es anschlägt, meldet sich in uns die Wut: „Das ist ungerecht! So eine Behandlung ist nicht akzeptabel!“
Diesem Impuls könnten wir eigentlich absolut vertrauen, aber aufgrund unserer Vorbehalte gegenüber jeder Aggressivität ignorieren wir meist sein Urteil. Stattdessen reißen wir uns lieber zusammen und schrauben unsere Bedürfnisse herunter. Damit machen wir uns selbst immer kleiner und kleiner.
Wenn wir unserem Wutimpuls vertrauen würden, könnten wir ein viel erfüllenderes Leben haben. Wir würden nicht mehr dulden, dass uns Dinge vorenthalten werden, die auf natürliche Art zu uns gehören.
Wenn du mutig bist, hörst du dir unvoreingenommen alles an, was deine Wut dir zu sagen hat. Dann wirst du erkennen, dass sie in Wahrheit zu deiner Unterstützung da ist. Sie war immer auf deiner Seite, um dich daran zu erinnern, dir den Platz in deinem Leben zu nehmen, der dir auf natürliche Weise gehört. Es geht also nicht darum, herumzubrüllen oder um dich zu schlagen. Nein, du sollst begreifen, warum deine Wut da ist und welche wichtige Rolle sie in ihrer Unbestechlichkeit für dein Leben spielt.
Das ist eine Befreiung! Auf einmal steigt eine große Kraft in dir auf: „Verdammt nochmal! Die Leute werden sich gefälligst anständig benehmen!“ und dann spürst du, dass deine Wut wie eine Welle von Energie von dir ausgeht und die Dinge zurechtrückt – ganz ohne, dass du einen anderen Menschen anschreien musstest.
Du hast die Angelegenheit für dich geklärt, indem du es deiner Wut überlassen hast, sie zu bereinigen. Kannst du dir vorstellen, dass die Menschen dich nun ganz anders wahrnehmen, weil du dich in diesem Moment verändert hast? Genau so ist es.
In meinem Coaching helfe ich dir, die Angst vor deiner Wut zu überwinden und zu erkennen, dass sie dir ein liebevoller Ratgeber ist.
Und in meinem neuen Blog erzähle ich von einem eigenen spektakulären Wutausbruch. Er war unglaublich bereinigend – hinterher war nichts mehr wie vorher.
Seit 2007 biete ich Coachings / Lebensberatungen an – meist per Telefon, aber gerne auch persönlich. Dabei spüre ich mit meinen Klienten Lösungen auf, die sie als so natürlich empfinden, dass sie sie nur noch zulassen brauchen. Außerdem findest du auf meiner Webseite ermutigende Texte zu vielen seelischen Problemen und neuerdings auch einen Blog, in dem ich ein lange gehütetes Geheimnis lüfte.