Ich bin

Deine Schöpferkraft zulassen

Mensch und Seele

In den Kommentaren sind ein paar Fragen zu meinem letzten Blogartikel Ein innerer Widerstand aufgetaucht. Darin hatte ich ja erzählt, was mir über diesen Mann am See durch den Kopf gegangen war. Etwas daran hat manche Leser verwirrt: Nämlich, dass dieser andere Mensch in Wahrheit mir gehört, weil er doch auch meine eigene Energie ist. So dass er praktisch nur wie eine Hülle ist, die erst durch mein Bewusstsein lebendig wird. Das hat einige Leser verunsichert – haben dann andere Menschen überhaupt keine eigene Individualität? Geht es wirklich darum, einen anderen Menschen so zu besitzen? Ihm einfach den eigenen Willen überzustülpen?

 

Auf den ersten Blick könnte das wohl so rüberkommen und deshalb hatte ich schon überlegt, es zu ändern. Aber weil es doch genau so die Wahrheit am besten trifft, möchte ich es so stehen lassen. Und lieber auf die Ängste eingehen, die vielleicht auch in dir bewirken, dass du mich anders verstehst, als ich es gemeint habe.

 

Also: In meiner Erleuchtungserfahrung hatte ich ja erkannt, wie unsere Welt eigentlich aufgebaut ist: Ich selbst bin Bewusstsein und alles, was ich in meiner Realität wahrnehme – wirklich ohne Ausnahme absolut alles, sogar die Menschen – ist Energie. Und diese Energie gehört zu hundert Prozent mir. Jeder von uns hat sein eigenes Bewusstsein und seine eigene Realität, in der alle Energie, aus der sie besteht, jeweils nur uns selbst gehört. Aus deiner Perspektive ist also alles, was du wahrnimmst – also auch ich! – deine Energie. Es steckt zwar auch ein Seelenwesen hinter jedem Menschen, den wir in unserer Welt sehen. Aber die anderen Menschen sind nicht die anderen Seelen. Sondern die befinden sich alle als geistige Wesen außerhalb unserer Realität. Denn darin gibt es nun mal nur uns selbst und unsere eigene Energie. Und wie die sozusagen den Schauspieler aussehen und handeln lässt, der für eine andere Seele steht: Das richtet sich ganz allein nach unserem eigenen Bewusstsein.

 

Unser Verstand kann das nicht begreifen und ihm fallen sofort überall nur Widersprüche auf: Wo sind denn dann die anderen Seelen? Werde ich sie jemals treffen? Mit wem kann ich dann überhaupt irgendwas teilen, wenn da niemand ist? Und vielleicht ist dir das alles sogar unheimlich, weil dir so eine Welt bestimmt erschreckend leer und einsam vorkommt – ohne die vielen anderen Seelen, von denen du eben noch dachtest, dass sie wirklich bei dir wären.

 

Es ist absolut natürlich, dass es dir schwerfällt, diese ganz neue Sicht der Welt anzunehmen, denn sie stellt ja wirklich alles auf den Kopf, was du bisher geglaubt hast. Da ist es also überhaupt kein Wunder, wenn es dir Angst macht und Widerstand in dir auslöst. Bestimmt fragst du dich schon, ob du am Ende doch alles ganz falsch verstanden hast und doch alles gar nicht so schön und leicht ist, wie du gehofft hattest. Aber bitte glaub mir: Es liegt nur an unserer beschränkten Sprache, dass du auf diese Idee kommst. Denn es ist nicht nur gar nichts verkehrt mit dir oder mit der Welt, sondern in Wahrheit ist alles noch unendlich viel mehr in Ordnung, als du es dir jemals vorstellen könntest. Es gibt da einfach nichts, wovor du Angst haben brauchst, sondern das absolute Gegenteil ist der Fall: Wenn du wüsstest, wie wir und unsere Welt wirklich sind, dann würden dir sofort tausend Steine vom Herzen fallen, weil alle deine Sorgen so überflüssig waren.

 

Meiner Erfahrung nach erweitert sich unser Bewusstsein so: Wir hören etwas Neues und vielleicht spüren wir sogar ganz leise, dass es wahr ist. Aber trotzdem passt es zu nichts, was wir bisher kennen. Wenn es dir so geht und du im Moment nichts damit anfangen kannst, dann empfehle ich dir, im Moment auch gar nichts damit anzufangen. Sondern es einfach nur kurz zu registrieren und es dann in Ruhe zu lassen. Denn dann bist du irgendwann wieder mit was ganz anderem beschäftigt und denkst gar nicht mehr an dieses Thema. Und in einem Moment, in dem du überhaupt nicht mehr damit gerechnet hast, wird dir plötzlich klar: Aaaaaahhh! Das meinte Mareike also! Jetzt kapiere ich es! Und jetzt sehe ich auch – ich hatte es mir ganz anders vorgestellt und es hatte mir solche Angst gemacht – aber jetzt sehe ich, dass es überhaupt gar nichts ist, wovor ich Angst haben brauche. Im Gegenteil: In Wahrheit ist es himmlisch, aaaaaahhhh!!!

 

In solchen Aha-Momenten erinnern wir uns, dass wir gleichzeitig auch unsere Seele sind: Wir sind beides – ein Mensch und ein seelisches Wesen. Das Seelische sind wir bis in alle Ewigkeit. Aber ein Mensch können wir nur hier auf der Erde sein. Und dieses Wort finde ich wirklich perfekt: erinnern – wir verinnerlichen eine Wahrheit, so dass sie uns in unser menschliches Fleisch und Blut übergeht und völlig selbstverständlich für uns wird. Es geht nämlich gar nicht darum, uns rund um die Uhr einzuhämmern, dass hier eigentlich nur wir selbst sind. Sondern sobald wir uns nur ein einziges Mal wirklich erinnert haben, fällt das Thema auch schon wieder von uns ab und es interessiert uns gar nicht mehr. Aber genau durch diesen kurzen Erinnerungsmoment haben wir diese Wahrheit fest in uns verankert, so dass wir danach verändert sind: Von ganz allein werden wir dann unser Menschsein viel mehr auskosten. 

 

Und irgendwann fällt dir dann auf, dass du ganz anders mit deinen Erfahrungen umgehst. Offener und mutiger. Es fällt dir leichter, wirklich mitten hinein zu tauchen. Weil jetzt etwas in dir weiß: Es kann mir doch am Ende sowieso nichts passieren. Was auch immer mir da begegnen könnte – egal wie gruselig es aussieht: Das kann doch nur ich selbst sein und ich weiß, dass ich vor mir selbst keine Angst haben brauche. Ich weiß, dass alle meine Erfahrungen mich doch nur dorthin bringen wollen, wo ich sowieso die ganze Zeit hin wollte. Und dann: tauchst du mitten hinein. Und falls dein Leben doch wieder ins Stocken gerät, kannst du jetzt jederzeit wieder in die Perspektive deines seelischen Ichs wechseln, um zu erkennen, wie deine Erfahrungen zustande kamen.  

 

Also vielleicht kannst du deine Verwirrung über die anderen Seelen jetzt erstmal loslassen und dir vertrauen, dass die Antworten von allein zu dir kommen. Ich finde nämlich, dass ganz andere Fragen viel spannender sind und vor allem viel wichtiger. Denn guck mal: Deine Realität mit ihrer gesamten Energie gehört also dir, sogar alle Menschen darin sind nur deine Energie: Auch sie erscheinen so in deinem Leben, wie sie deinem Bewusstsein entsprechen. All diese viele Energie ist nur deshalb hier, weil du hier bist und sie wartet darauf, dir deine größten Träume zu verwirklichen. Also da ist doch eigentlich nur eine einzige Sache interessant: Was möchtest du in deiner Realität erfahren?

 

Und genau das hatte ja auch mich wieder in Fluss gebracht, als ich mit meiner Grübelei über diesen Mann nicht weiter kam. Denn anfangs hatte ich mir überhaupt nicht klargemacht, was ich eigentlich selbst wollte, sondern ich war mit meiner Aufmerksamkeit nur außen, bei diesem anderen Menschen – bei dem ich dann auch noch alles Mögliche wahrgenommen hatte, womit ich mich unwohl fühlte. Bis ich mich plötzlich wieder erinnert hatte: Es geht doch nur um mich. Mein Bewusstsein ist das, worauf meine Energie reagiert – worauf sie reagieren muss. Und in diesem Moment war ich mit meiner Aufmerksamkeit wieder bei mir: Ich weiß doch, wer ich bin – ich bin doch Mareike, die so voll von dieser magischen Zärtlichkeit ist. Das bin ich. Das ist das Lied meiner Seele. Und sofort konnte ich spüren, wie meine Energie und ich wieder in Harmonie gefunden hatten: Jetzt war ich selbst wieder klar, so dass auch meine Energie wieder ganz genau wusste, was ihr Auftrag war.

 

Und deshalb möchte ich dich fragen: Kannst du dich auch so goldrichtig und liebenswert finden, dass deine Energie dir die liebevollsten Erfahrungen liefern darf?

 

Denn für mich dreht sich alles um genau diese Frage. Und sie macht mich auch traurig: Weil sich das die wenigsten Menschen fragen und weil die ehrliche Antwort der allermeisten ein klares Nein wäre. So dass die Welt nur so von leidvollen Erfahrungen wimmeln muss. Und genau das nehme ich eben auch in diesen ängstlichen Nachfragen zu meinem Artikel wahr: Ist es überhaupt in Ordnung, wenn ich meine eigenen Wünsche durchsetze? Ist das nicht total egoistisch? Denn sowas kann man doch nur denken, wenn man seine Wünsche für verkehrt hält, oder? Und jetzt bin ich richtig froh, dass diese Fragen aufgetaucht sind, denn genau diese Überzeugung fällt mir bei so vielen Menschen auf – sie betrifft gar nicht nur diese paar, die nachgefragt haben. Sondern in sehr vielen Menschen nehme ich eine riesige Blockade wahr, wenn es um ihre eigenen Bedürfnisse geht: Einen Widerstand, der verhindert, dass echte Beseeltheit in unser Leben fließen kann. Und deshalb möchte ich darüber jetzt sprechen.

 

Ich nehme diese Blockade in einer bestimmten Kraft wahr, die jeder einzelne Mensch besitzt. Sie ist uns angeboren, sie ist also ganz natürlich. Und wenn ich versuche, sie zu beschreiben, kannst du sie dir vielleicht am besten als eine männliche Kraft vorstellen – eine sehr starke, männliche Kraft, die sagt: Ich will das und das haben und deshalb nehme ich es mir. Und ich sehe schon, wie du genau in diesem Moment zusammenzuckst. Es ist nämlich genau diese Kraft, die in so vielen Menschen gar nicht mehr fließt, weil sie ihnen einfach nur panische Angst macht: Mit dieser Kraft möchte niemand etwas zu tun haben.

 

Und das ist auch überhaupt kein Wunder, denn bisher hat sie fast nur Schreckliches bewirkt: in brutaler Gewalt, in Unterdrückung und in Kriegen fließt genau diese Kraft. Und ich habe den Eindruck, dass sie deshalb hier in Deutschland mit seiner grausamen Vergangenheit besonders tief verdrängt wird. Diese schlimmen Erfahrungen sind aber gar nicht diese Kraft an sich, sondern sie sind nur das, wofür sie eingesetzt wird. Weil sie bisher vor allem von sehr unbewussten Menschen benutzt wird. Aber wenn diese Kraft in einem erwachten, bewussten Menschen frei fließt, dann bewirkt sie etwas völlig anderes: Sie bringt sein Licht in die Welt.

 

Sie sorgt also für genau das, wofür du hierhergekommen bist. Du kannst diese Kraft also nicht länger unterdrücken. Aber ich sehe, wieviel Angst sie dir macht und deshalb möchte ich dir mehr von ihr erzählen. Mir ist sie auch noch manchmal unheimlich und genau das hatte ja auch hinter meinem merkwürdigen Widerstand gegenüber diesem Mann am See gesteckt: Ich hatte Angst, ihm etwas aufzuzwingen, das er vielleicht gar nicht wollte. Aber dann wurde mir auch schon klar, wie unsinnig das war: Weil ich ihn doch einfach nur auf meine wundervolle Art lieben wollte – weil ich eben einfach nur mein Licht hierherbringen wollte. Diese Erkenntnis hatte meinen Widerstand sofort geschmolzen, so dass meine magische Kraft endlich frei fließen durfte. Also lass uns diese Kraft doch mal genauer anschauen. Damit du siehst, dass du sie auch ruhig freilassen kannst.

 

Hmmmmm… Ich liebe diese Kraft. Wenn ich spüre, wie sie in mir in Fluss kommt, dann weiß ich: Genau in diesem Moment bringe ich etwas richtig, richtig Gutes in die Welt. Diese Kraft empfinde ich als meine größte Kraft: Sie ist meine Schöpferkraft. Mit ihr kann ich meine Realität verändern und ganz neue Erfahrungen erschaffen – einfach, indem ich sie für mich wähle. Und ich weiß, dass das, was ich mit dieser Kraft hervorbringe, nicht nur für mich, sondern auch für alle anderen Menschen ein einziger Segen ist. Und bestimmt fragst du dich jetzt, wie ich das bloß mache – wieso ich mich traue, diese Kraft zu nutzen, obwohl ich doch auch weiß, wieviel Leid sie bewirken kann. Weil ich mir meine Angst vor ihr angeschaut habe. So lange, bis sie sich aufgelöst und mich nicht mehr blockiert hat. Diesen Moment möchte ich dir genau beschreiben – ich glaube, das kann dir helfen, deine eigene Angst loszulassen.

 

Das war in meinem ersten Jahr in dem kleinen Häuschen. Da hatte ich mal wieder den ganzen Vormittag in meinem Garten gearbeitet und mich dann irgendwann für eine Pause aufs Sofa gelegt. Ich wollte danach wieder draußen weitermachen, aber da, in der Stille, fiel mir etwas auf, das mich sehr verwirrte. Nämlich, dass ich mich vorher im Garten irgendwie merkwürdig bewegt hatte: Ich war die ganze Zeit ganz leise geschlichen. Ja, irgendwie hatte ich versucht, mich unsichtbar zu machen. Und ich wusste, wenn ich wieder rausgehen würde, dann würde es genau so weitergehen. Aber das fühlte sich verkehrt an – richtig gestört – so dass ich wissen wollte, wie ich darauf kam. Also spürte ich nach und alles wurde sofort klar: Ich wollte niemanden stören. Überall um mich herum waren Nachbarn. Die ich zwar nicht sehen konnte, weil alles so zugewachsen war, aber ich wusste, dass sie da waren. Und jetzt merkte ich auf einmal, dass ich mich am wohlsten fühlte, wenn sie den Eindruck hatten, dass ich gar nicht da war. Als ich weiter nachspürte, konnte ich sehen, dass da eine ganz feste Überzeugung in mir war, ungefähr so: Jeder Mensch muss sich frei und ungestört entfalten können. Seine freie Entfaltung ist heilig, sie ist das Wichtigste überhaupt. 

 

Mir wurde also klar, dass da ein ganz tiefer Wunsch in mir war, niemand anderen in seiner freien Entfaltung zu stören. Aber trotzdem fühlte sich mein Verhalten unnatürlich an: Das würde doch eigentlich bedeuten, dass ich am Nützlichsten wäre, wenn ich ganz hier vom Planeten verschwinden würde, oder? Denn dann würde ich garantiert niemanden mehr in seiner Freiheit beschneiden. Aber ich war mir sicher, dass es eine bessere Lösung geben musste. Also ließ ich weiter alles zu, was sich mir innerlich zeigte.

 

Und dann: war plötzlich meine Lösung da und ich war so froh, dass ich so genau hingeschaut hatte. Denn in diesem Moment wurde mir klar, dass ich gar nicht mehr bewusst rücksichtsvoll sein brauche. Auf einmal wusste ich ohne jeden Zweifel: Selbst wenn ich mich so rücksichtslos benehme, wie ich nur kann, werde ich nicht mehr in der Lage sein, jemandem zu schaden. Ich wusste, dass ich sogar dann noch zu den rücksichtsvollsten Menschen auf dem gesamten Planeten gehören würde.

 

Ich wusste das plötzlich, weil ich in diesem Moment ein Gefühl für meine Weisheit, mein Mitgefühl und meine Liebe bekommen hatte. Auch für meinen Gerechtigkeitssinn und vor allem: für meinen tiefen Wunsch, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Das alles erfüllte mich so sehr, dass ich auf einmal glasklar sehen konnte, dass ich einfach zu weit in meiner seelischen Entwicklung war, als dass ich mich noch jemals wie ein rücksichtsloser Egoist benehmen könnte. Ich wusste also, ich kann mir vertrauen: Ich kann einfach ganz unbesorgt mein Leben leben, ohne absichtlich Rücksicht auf andere zu nehmen und trotzdem wird mein Dasein für alle bereichernd sein – ob sie das selbst so sehen oder nicht.

 

Dieser Moment war ein Wendepunkt für mich. Ich spürte richtig, wie ich wieder eine dicke, alte Schlangenhaut absprengte: Die Angst, andere zu verletzen, fiel einfach von mir ab. Jetzt wusste ich: Egal was ich mache – von mir geht für niemanden eine Gefahr aus.

 

Ich bin mir absolut sicher, dass für dich dasselbe gilt. Weil mein Blog dich sonst einfach nicht interessieren würde. Du bist zu weit gekommen auf deinem Weg: Durch deine eigenen Erfahrungen hat sich zu viel Mitgefühl in dir angesammelt, als dass du noch jemals irgendwem etwas antun könntest, das nicht in Ordnung wäre. Du kannst niemanden in seiner Freiheit beschneiden und auch niemandem etwas wegnehmen, was dir nicht gehört. Zu sowas bist du schon lange nicht mehr in der Lage, es steht dir als Verhaltensweise gar nicht mehr zur Verfügung.

 

Denn das, wovor du die ganze Zeit solche Angst hattest, betrifft nur sehr unbewusste Menschen. Die nichts von der Liebe in ihrem Inneren wissen, so dass sie sich ständig leer und bedroht fühlen: Sie können praktisch gar nicht anders, als panisch nach der nächsten Gelegenheit zu suchen, wie sie anderen etwas abluchsen oder sie am besten gleich aus dem Weg boxen können. Nur solche Leute haben kein Problem damit, diese machtvolle Kraft für ihre unreifen und gierigen Fantasien einzusetzen.

 

Aber bewusste Menschen wie wir sind einfach ganz anders. Meiner Beobachtung nach interessiert uns nur eins: Wie bin ich authentisch? Und wie kann ich das, was ich wirklich bin, in die Welt bringen? Andere auszunutzen, fertig zu machen oder unterzubuttern hat dagegen überhaupt keinen Reiz mehr für uns. Deshalb hat unser beschränkter Verstand auch gar keinen Zugang mehr zu dieser Kraft. Denn nur unser warmes, weises Herz kann sie aktivieren: Immer dann, wenn ich mir einen absolut ehrlichen Herzenswunsch eingestehe, schießt diese Kraft mit voller Wucht in mein Leben, um ihn mir zu erfüllen. Das sind diese Momente, in denen ich wähle: „Bei mir benimmt man sich anständig.“ Oder: „Ich möchte teilen.“ Oder: „Give all to love.“ Oder: „Ich bin normal.“

 

Ja, dieses Bewusstsein empfinde ich als das Kraftvollste überhaupt: Ich bin. Wenn ich kläre, wer oder wie ich sein will, dann erfüllt das sofort meine Realität bis in den letzten Winkel. Selbst wenn sie gerade eben noch im Tiefschlaf war, ist sie bei diesem Kommando sofort hellwach: Wenn ich zum Beispiel erkläre „Ich bin verletzlich“, dann sorgt meine Energie sofort dafür, dass ich sicher und beschützt bin. Oder wenn mir bewusst wird „Ich bin zärtlich“, dann weiß meine Energie, dass nur noch solche Beziehungen für mich in Frage kommen, in denen ich zärtlich sein kann. Dann geht es auch gar nicht mehr um bestimmte andere Menschen und wenn überhaupt irgendwem etwas übergestülpt wird, dann mir selbst: nämlich die viele Liebe und Freude, die ich endlich zugelassen habe.

 

Und immer öfter möchte ich gar keine bestimmten Wörter mehr benutzen. Dann erinnere ich mich einfach: Ich bin ich – und dann spüre ich dieses Wesen, das ich bin. Mit all dem, was ich über mich erkannt habe.

 

Wenn du Angst hast, andere zu verletzen oder zu beschneiden, dann machst du dein Leben immer kleiner. Aber dein seelisches Ich möchte sich ausdehnen und das ist genau richtig so. Denn das bedeutet nicht, dass du anderen etwas wegnimmst, weil du dir sozusagen ein größeres Stück vom Gemeinschaftskuchen der Menschheit abschneidest. Sondern du nimmst dann endlich die Geschenke deiner Energie an und in dem Moment bringst du deinen ganz eigenen Kuchen hierher und das ist eine riesengroße Torte. Indem du sie annimmst – indem du dein Licht scheinen lässt – kann das auch alle anderen Menschen inspirieren: Aha, wenn sich da jemand so eine Riesentorte aus dem Nichts hierherzaubern kann, dann muss ich doch auch irgendwo eine eigene Torte haben!

 

Gerade die sensiblen und bewussten Menschen, die überhaupt nicht in der Lage wären, irgendwem zu schaden, halten so oft ihre wunderschöne Energie zurück. Findest du eigentlich nicht, dass dich das richtig müde macht oder dass das sogar weh tut? Denn mir tut es schon weh, wenn ich nur daran denke. Ja, aus Angst, jemand anderem weh zu tun, tust du doch dir selbst weh, oder nicht? Dabei bist du der Mittelpunkt deiner Welt und deine Energie wartet so sehnsüchtig darauf, dich zu beschenken. Aber du sagst ihr: Nein danke, ich möchte gar nichts. Mensch, das passt einfach überhaupt nicht zur Wahrheit über dich – es ist das absolute Gegenteil davon. Also bitte schau dir diese alte Angst an, damit sie gehen kann. So dass du selbstbewusst und voller Freude zu deinen Wünschen stehen und sie wahr werden lassen kannst.

 

      

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