Ich bin Freude!

Natürlich sein

Lebensfreude wiederfinden

Es ist so viel los in mir in den letzten Wochen. Innerlich geht alles auf und ab und drunter und drüber und am Ende lande ich doch immer wieder am gleichen Ort: in übersprudelnder Freude! Sie ist ganz unabhängig von äußeren Bedingungen und ich erlebe sie jeden Tag viele Male. Gerade bin ich wieder so voll davon, dass ich sie teilen möchte.

 

Es ist immer die Freude, die mich leitet – seit ich zum ersten Mal auf meine wirkliche Freude gestoßen bin, im Moment meines seelischen Erwachens an meinem Küchentisch in Hannover. Seitdem wurde alles andere nebensächlich. Diese innere Freude war so groß und tief und so viel intensiver als alles, was ich bis dahin kannte. Sie fühlte sich so goldrichtig und natürlich an – davon wollte ich mehr!

 

Im Rückblick erscheint mir meine Freude wie ein Magnet, der mich angezogen und meinen Weg gelenkt hat. Sie hat mich in mein Erleuchtungserlebnis geführt, wo ich dann ihr ganzes Ausmaß erfahren habe. Dort war nur noch grenzenlose Freude – nicht nur alle Energie in meiner Welt war vor Freude ausgeflippt, sondern ich wusste in diesem Moment: Ich bin diese Freude. Denn da war ja nur noch ich – ich selbst bin vor Freude ausgeflippt! Dieser Zustand wurde zu meiner Vorlage. Seitdem wusste ich, wie ich bin, wenn ich nur noch ich selbst bin. Wenn ich absolut natürlich bin und völlig frei von dem, was ich aus der Welt um mich herum aufgeschnappt habe.

 

Konsequent immer das zu tun, was mir die größte Freude bereitet, beruhigt mich auch in dunklen Momenten. Wenn ich ratlos und voller Zweifel bin und es sich anfühlt, als hätte ich mich total verlaufen. Dann genügt ein kurzer Blick zurück und ich weiß: Ich kann mich doch gar nicht verirrt haben, es kann überhaupt nichts verkehrt mit mir sein, weil ich mich doch immer nur von meiner Freude leiten lassen habe. Das würde ich immer wieder so machen, weil ich sicher bin, dass das mein Weg ist. Mich daran zu erinnern macht es mir gleich viel leichter, meine momentane Situation anzunehmen – auch wenn sie für meinen Verstand keinen Sinn ergibt, wird sie sich am Ende doch wieder als ein Segen entpuppen.

 

Dann entspanne ich mich gleich ein bisschen und kann vertrauensvoll alles zulassen, was mit mir passiert. Jetzt erkenne ich: Wenn ich mich so schlecht fühle und meine wundervolle Freude Lichtjahre entfernt scheint, dann muss ich gerade irgendwie unnatürlich sein – auf irgendeine Art muss ich mich verstellen. Irgendwie versuche ich, anders zu sein, als ich wirklich bin. Mir ist das nicht bewusst, aber meine Energie kennt mich genau: Absolut treu und treffsicher liefert sie mir genau die Erfahrungen, in denen diese unnatürlichen Muster zum Vorschein kommen. Dann verschwindet nicht nur meine Freude, sondern es wird richtig schmerzhaft. Spätestens dann weiß ich, dass ich überhaupt nicht mehr ich selbst bin.

 

Ich möchte dir beschreiben, wie ich mit diesen Situationen umgehe, so dass sich das, was sich erstmal so unangenehm anfühlt, früher oder später in meine natürliche Freude verwandelt. Der Schlüssel liegt darin, dass ich mich mit diesen Zuständen nicht identifiziere. Ich nehme sie wahr und beobachte sie – aber ich weiß, dass ich in Wahrheit reine Freude bin. Wenn ich mich schlecht fühle, lasse ich also ganz bewusst diese schlechten Gefühle in ihrem ganzen Umfang zum Vorschein kommen. Dann tauche ich mitten in sie hinein, denn so kann ich sie von allen Seiten ganz deutlich beobachten. Bis ich begreife, wie ich sie selbst erzeuge, indem ich die Wahrheit über mich leugne und mich verstelle.

 

Dann erkenne ich zum Beispiel, dass ich um jeden Preis höflich sein wollte. Oder dass ich jemandem helfen wollte, der sich überhaupt nicht verändern will. Oder dass ich angepasst und „normal“ sein und mich in der Masse verstecken wollte. Oder dass ich jemandem den Gefallen tun wollte, ihn als Opfer zu sehen. Oder dass ich Angst hatte, dass sich jemand schlecht fühlt, wenn ich wirklich ich selbst bin. Oder dass ich jemandem erlaubt habe, mich klein zu machen.

 

Sobald ich so unverstellt sehe, wie ich mir das Leben selbst schwer mache, kann ich mir von meiner Energie eine bessere Lösung zeigen lassen – und schon fällt die Schwere einfach von mir ab und der freie Platz wird sofort wieder mit meiner natürlichen Freude aufgefüllt.

 

Der häufigste Grund für schlechte Gefühle ist wohl, dass ich die Dinge so sehe, wie man sie allgemein in der Welt um mich herum sieht: Weil ich mich nun mal mitten im vorherrschenden Bewusstsein befinde, geht mir immer wieder meine eigene Klarheit verloren – das passiert so leicht.

 

Spür doch mal hinein in das Bewusstsein der Welt. Es ist angespannt und kontrolliert und tief im Verstand gefangen: Demnach ist nur das real, was sich objektiv beweisen lässt – alles andere gilt als lächerliche Spinnerei. Hinzu kommen extreme Überzeugungen, zum Beispiel, dass von allem Wertvollen zu wenig da ist und dass all das nur außerhalb des Selbst liegt – einem Selbst, das meist für wenig liebenswert gehalten wird. Siehst du, wie dieses Weltbild zu Neid und Gier, zu Streit und Kriegen führen muss? Und das alles gehört so selbstverständlich dazu, dass kaum jemand auf die Idee kommt, es zu hinterfragen: Das Leben ist nun mal ein Kampf und kein Zuckerschlecken – Leid wird allgemein als natürlicher Teil des Menschseins betrachtet.

 

Und dann ist da ein Aspekt des allgemeinen Bewusstseins, in dem ich mich am häufigsten verheddere: Ein betontes Erwachsensein. Zwar wird auch gelacht und Spaß gehabt. Aber nur in der Freizeit, wenn es um nichts geht. Sobald es wichtig ist, ist man ernsthaft und vernünftig.

 

Aber das ist extrem unnatürlich. Denn wenn wir wirklich wir selbst sind, dann sind wir wie Kinder. Genau so offen und verletzlich und unschuldig. Und verspielt, und vor allem: voller Freude! In solchen Momenten bin ich ganz im Hier und Jetzt und intensiv mit meiner Energie verbunden: Sie und ich sind dann in ständigem Gespräch miteinander – sie hört, dass ich da bin und wer ich bin. Und ich höre, dass sie für mich da ist und mir alles bereitstellt, was ich mir nur erträumen könnte. Sie macht es mir ganz leicht, mir selbst zu vertrauen.

 

Seriös und vernünftig zu sein erscheint mir dagegen wie eine richtige Mode in der heutigen Welt. Viele Menschen versuchen, den Eindruck zu erwecken, mit Leichtigkeit alles unter Kontrolle zu haben und nichts dem Zufall zu überlassen. Und in dem Zusammenhang nehme ich noch etwas Weiteres wahr: Unter den Leuten, die diese Haltung am besten beherrschen, wird meine Art zu sein überhaupt nicht gerne gesehen, denn sie wirkt wie eine Provokation: Wie kann es sein, dass da jemand all seine Probleme einfach magisch verschwinden lässt und grundlos glücklich ist, obwohl ich mich die ganze Zeit so sehr anstrengen muss, um den Kopf über Wasser zu behalten? Diesen Menschen ist nicht bewusst, dass es ihre Überzeugungen sind, die ihr Leben zu einem Kampf machen. Zu kämpfen ist für sie so selbstverständlich, dass sie zu perfekten Kämpfern geworden sind: so perfekt im Umgang mit Macht und Manipulation, dass sie in dieser alten Art zu sein die Nase ganz vorn haben. Diese Leute wollen nicht, dass sich die Welt verändert und so versuchen sie mit allen Mitteln, diejenigen aus dem Tritt zu bringen, von denen sie sich und ihre Privilegien bedroht fühlen.

 

Weil ich so offen bin, habe ich mich häufig von diesem Bewusstsein verunsichern lassen. Aber das funktioniert nur vorübergehend. Ich spüre, dass ein neues Bewusstsein wachsen und seinen Lauf nehmen wird – Menschen wie du und ich werden einfach weitergehen und unser wirkliches Ich in die Welt bringen. Bald werden wir überhaupt keinen Sinn mehr für irgendwelche Einwände haben und sie gar nicht mehr registrieren, weil wir zu beschäftigt damit sind, unser erfüllendes Leben zu genießen! Das alte Bewusstsein, in dem das Recht des Stärkeren gilt und in dem sich derjenige durchsetzt, der am lautesten schreit – das wird mehr und mehr Menschen bald völlig altmodisch erscheinen. Sie werden immer weniger Lust darauf haben und einfach, jeder für sich, ganz undramatisch darüber hinaus gehen.

 

In der Zeit vor meiner Erleuchtung hatte ich nachts einige Klarträume – Träume, aus denen ich im Schlaf aufgewacht bin. Ich wusste also, dass ich gerade träume, aber ich wachte nicht wirklich auf. Diese Träume waren wunderschön und hinterher dachte ich jedes Mal: So bin ich, wenn ich in meinem ureigenen, natürlichen Bewusstsein bin. Das hier war zum Beispiel so ein Klartraum, den ich mir aufgeschrieben hatte:

 

„Plötzlich wird mir bewusst, dass ich träume. Im selben Moment freue ich mich wahnsinnig darüber, dass ich wach und doch im Traum bin – sofort will ich diesen Zustand erforschen! Ich bin so voller Freude, dass ich die ganze Zeit kichern und lachen muss und albern vor mich hin quassele.

 

Und dann will ich plötzlich nur noch hüpfen! Ich fange sofort an, kleine Sprünge durch meine Küche zu machen, einfach weil ich darauf so eine unglaubliche Lust habe! Aber dann weiß ich: Ich muss hier raus. Ich muss unbedingt richtig hüpfen, ohne dass mir die Zimmerdecke im Weg ist. Ich hüpfe also nach draußen und bin die ganze Zeit über in der euphorischsten, ausgelassensten Stimmung, die ich mir vorstellen kann. Ich fühle mich wie ein Kind, obwohl ich auch im Traum erwachsen bin!

 

Ich überquere eine Straße und hier fängt eine riesige Wiese an, weiter hinten liegt ein Wald. JA! Hier kann ich hüpfen! Und schon hopse ich los. Es gibt einen leichten Nieselregen und meine Haare haben sich in feuchten Strähnen zusammengedreht und klatschen mir bei jedem Hüpfer ins Gesicht – und das: fühlt sich soo wunderwunderschön an! Diese Wahrnehmung ist für mich ein einziges Wunder und sie löst in mir die allergrößte Freude aus! Ich bin so fasziniert und beglückt davon, dass ich weinen muss, ganz heftig sogar.

 

So hüpfe ich vor Freude weinend auf den Wald zu und immer höher und höher. Irgendwann sind meine Sprünge so hoch, dass ich über den ganzen Wald hinwegblicken kann. Das ist soo unglaublich schön! In meinem normalen Leben habe ich noch nie eine so ungehemmte Lebensfreude und Unbeschwertheit gespürt! Ich bin absolut selig.“

 

Alle meine Klarträume waren von dieser überschäumenden Freude erfüllt. Und jedes Mal wusste ich hinterher, dass dies mein Naturzustand ist. Dass ich automatisch voll von dieser Freude bin, sobald ich alles loslasse, was unnatürlich ist. Sobald ich die übliche Art, als Mensch auf der Erde zu sein, fallenlasse – die vielen Glaubens- und Verhaltensmuster, die uns von Geburt an prägen. In diesen Träumen war ich völlig frei davon und das, was ich wirklich bin, kam ungehindert zum Vorschein: unbeschreibliche Freude! 

 

 

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Kommentare: 6
  • #1

    Claudia (Sonntag, 02 April 2023 13:53)

    Danke für deine Beschreibung! Mir ist dadurch einer meiner Träume wieder eingefallen! Pure Freude und ein krasses Glücksgefühl löst schon der Gedanke an diesen Traum bei mir aus. Deshalb möchte ich ihn hier mit dir, liebe Mareike teilen. Ich sitze auf dem Geländer meiner kleinen Dachterrasse, breite meine Schwingen aus und fliege einfach so los, hihihihi! Ich fliege über den Berg vor meiner Wohnung über die Bäume über den Gipfel, hihihihi, erfüllt von Leichtigkeit, Glück und Freude! Danke für deine Traumbeschreibung! Ich freue mich schon auf deinen nächsten Text :)

  • #2

    Mareike (Sonntag, 02 April 2023 14:17)

    Liebe Claudia, und dein Traum löst wieder ein Glücksgefühl in mir aus - hihi, er ist ja wirklich ganz ähnlich zu meinem Hüpfi-Traum! Und ich freue mich wirklich sehr, dass du meine Texte so gerne liest. Danke!

  • #3

    Claudia (Sonntag, 02 April 2023 14:44)

    Wow, ich hatte früher, wenn es mir so richtig gut ging, beim Gehen und Laufen den Impuls in einen Hüpfschritt zu wechseln. Es war mir auch total egal, wie meine Umgebung darauf reagiert hat und das war wirklich sehr unterschiedlich. Für mich war das pure Freude, die einfach sein wollte. Das habe ich auch als Erwachsene gemacht.
    Dein Blog inspiriert mich so sehr!

  • #4

    Mareike (Sonntag, 02 April 2023 15:15)

    Hihi, Hüpfende wie du sollten überall Vorfahrt haben, weil sie so gute Laune mitbringen! Ich freue mich!

  • #5

    Stefanie (Montag, 03 April 2023 10:53)

    Liebe Mareike, liebe Claudia, beim Lesen eurer Zeilen ist mir in den Sinn gekommen, dass ich als Kind auch eine ähnliche Erfahrung gemacht habe. Während des Hüpfens habe auch ich gespürt, dass ich fliege. Als ich das hinterher voller Bgeisterung meinem Vater erzählte, entnahm ich seiner Reaktion, dass ich mich wohl geirrt habe. Jetzt zu lesen, dass ihr das auch kennt, ist einfach super!

    Der Text ist wieder klasse, Mareike! Wie schön, Du das aufgedröselt hast mit dem 'Erwachsensein'. Das kenne ich nur zu gut...
    Ich freu' mich so, dass das Bewusstsein sich weitet :-)!
    Herzensdank!
    Liebe Grüße, Stefanie

  • #6

    Mareike (Montag, 03 April 2023 11:41)

    Hey Stefanie, wie schön! Und ich kenne es auch, dass ich früher beim Joggen manchmal so voller Energie war, dass ich ganz lange Sprünge gemacht habe und das Gefühl hatte, da könnte ich auch gleich für immer weiterschweben - es fühlte sich an, als ob das gar kein Problem wäre!